Neues vom Stadtschreiber: MAN-Werkschule

Werkschule Gerberhaus heut
 

Am 1. November 1896 wird nach dem Volksschulgesetz von 1874 die MAN-Werkschule Gustavsburg als private Fortbildungsschule in Betrieb genommen. An drei Wochentagen werden die Lehrlinge in zwei Klassen mit je 21 Schülern im Gerberhaus während der Arbeitszeit in Deutsch, Rechnen, Geometrie, Geographie, Geschichte, Verfassungskunde und Zeichnen unterrichtet. Die Lehrlingsvergütung auch während der Schulzeit von 06.00 bis 08.00 Uhr beträgt im ersten Lehrjahr 6 Pfennig, im zweiten 8 und im dritten Lehrjahr 10 Pfennig in der Stunde.1911 wird die MAN-Werkschule als MAN-Werkschule Gerberhaus heute gewerbliche Fortbildungsschule weitergeführt und 1919 um eine Lehrwerkstatt erweitert. 1936/37 lernen 300 Lehrlinge unter der Leitung von drei vollbeschäftigen Diplomingenieuren und mehreren Teilzeitkräften. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgt am 6. Juni 1946 auf Drängen von Ingenieur und Konstrukteur Rudolf Lichtenthaeler[1], einem aktiven Fastnachtsbegeisterten[2], die Wiedereröffnung unter der Bezeichnung Werksberufsschule, die im Laufe der Jahre auch Lehrlinge von anderen Industriebetrieben mit großem Erfolg ausbildet.1970 verfügt das Regierungspräsidium in Absprache mit der Werksleitung die Zuweisung von 95 berufsschulpflichtigen Lehrlingen an die Berufsschule nach Mainz und 103 nach Groß-Gerau und Rüsselsheim. 28 verbleiben bis zur Lehrabschlussprüfung in Gustavsburg. Nach 75 Jahren in der Gustavsburger Schulgeschichte schließt die Werksberufsschule ihre Pforten zum 1. März 1971.


[1] seit 1922 mit Unterbrechungen bei MAN, seit 1938 in der Werkschule Ausbilder zum Technischen Zeichner.

[2] erste Liedtexte für die Mainzer „Ulke-Gilde“ 1925, 177 weitere für den MCC, MCV und den Gustavsburger Carneval-Club (GCC)

 

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