Neues vom Stadtschreiber: Wilhelm-Leuschner-Straße

Wilhelm Leuschner
 

von Hans-Benno Hauf

Die 1914 angelegte Straße wird im März 1915 in Hindenburgstraße benannt. Mit Beschluss vom 18.März 1947 legt die Gemeindevertretung den neuen Namen Wilhelm-Leuschner-Straße fest.

Wilhelm Leuschner, geb. 15.06.1890 in Bayreuth, gelernter Holzbildhauer, kommt auf seiner Wanderschaft anlässlich der Jugendstilausstellung 1908 nach Darmstadt, wird 1909 Leiter des Darmstädter Bezirks des Bildhauerverbandes und tritt 1913 in die SPD ein. Seit 1919 Stadtverordneter, zieht er 1924 als Abgeordneter in den Landtag des Volksstaates Hessen, dessen Innenminister er 1928 wird. Als Verteidiger der demokratischen Verfassung ist er entschiedener Gegner des Nationalsozialismus. Nach der Machtübernahme Hitlers wird er zum Rücktritt gezwungen. Da er sich als Gewerkschaftsführer im Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund standhaft gegen die Bildung einer Einheitsgewerkschaft weigert, wird er inhaftiert, misshandelt und in Kozentrationslagern gefangen gehalten. Seit seiner Entlassung 1934 kämpft er aktiv in gewerkschaftsnahen Widerstandgruppen, so ab 1936 als Leiter einer kleinen Fabrikationsstätte zur Produktion von Bierschankutensilien. Seine Verbindungen im Untergrund reichen bis ins Umfeld von Graf von Stauffenberg. Nach dem von diesem durchgeführten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 und dem gescheiterten Umsturzversuch wird Leuschner denunziert, festgenommen, vom Volksgerichthof unter dem Vorsitzenden Roland Freisler zum Tode verurteilt und am 29. September 1944 im Gefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Die Wilhelm-Leuschner-Medaille ist die höchste Auszeichnung des Landes Hessen, gestiftet zum 20. Todestag von Ministerpräsident Georg August Zinn.


Quellen:

Protokollbuch der Gemeindevertretung Ginsheim-Gustavsburg Textinhalt nach Wikipedia 2021
Bild: Wikipedia

 

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